Die Sterne über Vietnam

Die Sterne über Vietnam
Autor: Thomas Jeier

Seiten: 282

Verlag: Ueberreuter

Hardcover: keine genauen Angaben
Taschenbuch: nicht erhältlich
eBook: nicht erhältlich

Klappentext: Amerika 1969: Auf dem Höhepunkt des Vietnam-Kriegs geht die junge Linda Corman als Krankenschwester nach Vietnam. Im Dschungel lernt sie die Grauen des Krieges aus nächster Nähe kennen. Ihre beste Freundin Debbie bleibt in den USA und protestiert mit Hundertausenden gegen das rücksichtslose Vorgehen der US-Armee in Vietnam. Als Linda nach Hause zurückkehrt, müssen die beiden jungen Frauen erkennen, dass auch ihre Freundschaft am Wahnsinn des Krieges zu zerbrechen droht.

Meinung: Wie schon das letzte Jahr, habe ich auch dieses Jahr wieder von meiner Deutschlehrerin zwei Bücher zu lesen bekommen. Einmal dieses Buch hier, dass ich mir selbst aussuchen durfte und dann noch ein anderes als Klassenlektüre, dessen Rezension ich hoffentlich auch noch schreiben werde, aber das Buch ist so so langweilig. Aber bei diesem hier hatte ich wirklich Glück. Vor allem, weil mich der Vietnamkrieg sowieso interessiert.
Linda und Debbie sind beste Freundinnen, aber so verschieden wie Feuer und Wasser. Wo Debbie laut, offen und impulsiv ist, ist Linda ruhig, besonnen und immer freundlich. Die eine hat Jungs am laufenden Band, die andere hält sich in der Hinsicht zurück und geht in ihrer Arbeit als Krankenschwester auf. Eigentlich sind beide gegen den Krieg. Doch während Debbie dagegen protestiert, geht Linda als Krankenschwester in den Vietnam um zu helfen. 
Das Buch ist einfach wunderbar. Man bekommt ziemlich genaue Einblicke in einen Krieg, von dem die Europäer gar nicht so viel mitbekommen haben. Was für mich auch noch brutal ist, ist, dass meine Eltern nur ein Jahr vorher auf die Welt kamen. Also leben fast alle noch, die in diesem Krieg gekämpft haben noch. Das ist einfach nur übel. Den das alles ist gar nicht so lange her...
Aber jetzt endlich mal zum Buch. Ich weiß ich bin schrecklich... Also der Schreibstil ist richtig angenehm, ich habe jetzt nicht wirklich ein Wechselbad der Gefühle mitgemacht, aber konnte mich doch hineinfühlen. Aber das meiste wurde einfach vom Schrecken des Krieges überschattet.
Die Freundschaft zwischen Debbie und Linda kommt an ihren Tiefpunkt, denn Debbie sieht ihre Freundin nun als Kriegsbefürworterin, was sie zwar anfangs noch nicht ist, aber im Laufe ihres Jahres als Krankenschwester im Vietnam und der Behandlung der ganzen Verletzungen, ist auch sie der Meinung, dass man die Vietnamesen bekämpfen muss. Debbies Protesaktionen hingegen erreichen ihren Höhepunkt, doch auch sie lernt, dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist.
Die Story ist auch wirklich gut aufgebaut. Dieser Wechsel zwischen den beiden Protagonisten, macht alles spannender und zeigt zwei Seiten des Krieges auf. Einmal den offensiven im Vietnam und dann noch den zweiten, ganz anderer Art in den Vereinigten Staaten selbst.  Außerdem werden einen so viele Dinge offenbart, die man sich so gar nicht hätte vorstellen können. Das werdet ihr aber nicht offensichtlich im Text geschrieben finden, sondern müsst es zwischen den Zeilen herauslesen.

Ich empfehle das Buch allen, die:

  • Sachbücher nur in Romangestalt mögen
  • am Vietnamkrieg interessiert sind
  • mehr über Debbies und Lindas "Abenteuer" erfahren möchten


Bewertung:

"Leben und leben lassen, sage ich immer. (...)" ~Debbie

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